Die Unterrichtsformen

Im Mittelpunkt des Unterrichtslebens an unserer Schule stehen Grundformen natürlichen Lernens , die der kindlichen Art zu lernen sehr gemäß sind und von lehrerzentrierten Phasen flankiert werden.                                                           

Die Basisaktivitäten, die in unserer pädagogischen Arbeit vorrangig angewendet werden, sind Gespräch, Arbeit (Projektarbeit/Kursunterricht), Spiel und Feier.

Die gesamte Lernarbeit unterliegt einer klaren Strukturierung, die für Schüler unbedingt transparent und einsichtig sein muss. Vorhandene Regeln, die Zusammenarbeit der Schüler betreffend, müssen eingehalten werden. Rituale müssen entwickelt und gepflegt werden.

Projekte werden schülerorientiert, epochal und fachübergreifend, aber niemals gelöst vom gültigen Lehrplan geplant.

Die Arbeit in den Gruppen bewirkt ein gegenseitiges Lernen voneinander und Fürsorge untereinander und bietet auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung im hohen Maße Chancengleichheit für alle. Die Entwicklung der Sozialkompetenz steht bewusst im Mittelpunkt.

 

Gespräch

Die Grundform ist der Stuhlkreis. Die Schüler sitzen einander zugewandt, ohne dass etwas zwischen ihnen steht. Ein Schüler oder der Lehrer leitet das Gespräch, das einen Gedankenaustausch, die Diskussion zu frei gewählten Themen, zu Gruppenproblemen, aber auch zu kritischen Gruppensituationen beinhalten kann. Der Montagskreis hat eine zentrale Bedeutung für das soziale Klima der Gruppe. Hier werden Wochen- und Projektziele festgelegt.

Arbeit

1.    Projektarbeit

Der Unterricht wird meist in altersgemischten Lerngruppen durchgeführt. Diese Arbeit bietet viele Vorteile:

Schulneulinge wachsen mit dem ersten Schultag in eine vorhandene Gruppentradition hinein. Sie lernen, sich sozial vielfältig zu engagieren.

Für die älteren Schüler verändert sich ihre eigene Rolle. Sie übernehmen neue Verantwortungen, können aber auch Traditionen an die jüngeren Schüler weitergeben und beim Einleben helfen. Es entstehen Chancen für neue Freundschaften.

Aufgrund der verschiedenen altersgemäßen Lernbedingungen entwickeln sich viele natürliche Lernsituationen. Man lernt durch gemeinsame Erfahrungen. Anderen zu helfen und sich helfen zu lassen, ist notwendig, ja sogar selbstverständlich. Ein konkurrierendes Lernen wird daher vermieden und durch die Notwendigkeit, verschieden Leistungsvoraussetzungen und -fähigkeiten und unterschiedliches Lerntempo anzuerkennen, ersetzt.

Die Kinder arbeiten nach Tages- und Wochenplänen. Weitere Formen sind die Arbeit an Stationen oder in Lernwerkstätten und Projekte. In der Präsentation stellen die Schüler ihre Arbeitsergebnisse vor, fügen sie zu einem gemeinsamen Ganzen zusammen und reflektieren ihre Arbeitsweise. Hierbei kommt zur eigenen Wissensaneignung der Anspruch, das Erarbeitete verständlich und anschaulich weitergeben zu können.

In den Teamsitzungen der Pädagogen werden Schwerpunkte und Ziele der Pläne zusammengetragen, wichtige Inhalte und Methoden der Projekte besprochen sowie Materialien zusammengestellt.

Dabei ist es wichtig:

·               Die Aufgaben sind entsprechend den Anforderungen des Jahrganges (Lehrplan) zu gestalten

·               Es sind differenzierte Angebote zu einem Sachverhalt anzubieten.

·               Zusatzaufgaben müssen für Kinder, die sehr leistungsstark sind, bereitgestellt werden.

·               Für Kinder, die in bestimmten Lernbereichen Schwierigkeiten haben, sind Förderangebote zu unterbreiten.

2.    Kursunterricht

Kurse gewährleisten die Vermittlung allgemeinverbindlicher Lehrplaninhalte. In dieser Zeit werden neue Stoffgebiete behandelt, neue Materialien eingeführt und Testsituationen zur Überprüfung des Wissens der Schüler durchgeführt.
Der Kursunterricht dient dem Wissenserwerb, vor allem zur Förderung von Einsichten, zum Begreifen von Zusammenhängen und zum Gewinnen von Überblicken. Im Kursunterricht kommen neben frontalen Unterrichtsformen auch offene wie Gruppenarbeit, Freiarbeit und die Arbeit an Lernstationen zum Einsatz.

Spiel

Das Spiel hat einen festen Platz in der Freizeit, in den Pausen und auch im Unterricht. Im Spiel (freies Spiel, Lern-, Pausen, Turn-, Schauspiele) entwickeln sich jüngere Kinder besonders intensiv.

Spielen fördert Aufmerksamkeit, kreatives Denken, Gedächtnis und Gestaltungsfreude. Die Kinder sind spielend bei der Sache. Es lehrt auch Regeln für soziales Verhalten. Das Spiel dient dem Erlernen, Einüben, Wiederholen von Gelernten und zur Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es ist die Form des natürlichen Lernens der Kinder.

Feier

Die Feier stärkt den Sozialprozess des Lernens. Man lernt nicht nur mit dem Verstand und rational. Lernprozesse sind auch immer bedingt durch eine Atmosphäre, durch das soziale „Klima“ und durch wertvolle Verhaltensformen (Sitten, Rituale, Traditionen). Die Feier dient dem gemeinschaftlichen Miteinander und hat einen wichtigen Stellenwert. Sie wird von allen Schülern, Lehrern und auch Eltern gestaltet.

Es gibt sie als Wochenfeier, Monatsfeier, Aufnahmefeier, Traditionsfeier und Treffen ehemaliger oder zukünftiger Schüler und Lehrer. Ihre Inhalte sind von Musik, Sport und Spiel, Theater und Kommunikation geprägt. Mit der Feier beginnen die Schüler und Lehrer gemeinsam die Woche. Jeden Montag treffen sich dazu alle Gruppen  zum gemeinsamen Singen. Sie kann ebenfalls als Wochenabschlussfeier durchgeführt werden und wird dann als Resümee der Wochenarbeit verstanden.

Regelmäßig finden sich Kinder, Lehrer, Erzieher, Eltern und auch Gäste zur gemeinschaftlichen Feier ein. Hier werden Projekte präsentiert, hier führen die Gruppen Programme auf. Auch Geburtstage und besondere Erfolge oder Anstrengungen der Kinder werden so gefeiert. Jedes Kind kann sich mit seinen Stärken zeigen und erhält dadurch Anerkennung.